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Stadtmauer

Halbschalenturm an der Stadtmauer
Stadtmauer mit Blick auf den Ketzrturm
  • 1448 bis 1489 erbaut

  • 1618 bis 1648 mehrfach zerstört

  • 2020 Beginn der umfassenden Sanierung

 

Während der sächsischen Bruderkriege hatten die Bürger unserer Stadt als auch die umliegenden Ortschaften viel unter Raub und Plünderung zu leiden. So wendeten sich der Landeshauptmann Graf Adolf von Gleichen und der Ritter Heinrich von Hausen an den Herzog Wilhelm von Sachsen mit der Bitte, eine Stadtmauer um Tennstedt bauen zu dürfen. Dieser kam der Bitte nach und erteilte unter anderem die Auflage "...für derselben Capellen ein Thor zu unserer Burg setzen...". Die Genehmigung ist lt. Chronik datiert auf "...Sonnabend Sanct Bartholomäi des heiligen Apostels Tag und nach Christi unseres Herrn Geburt vierzehn hundert und darnach in acht und vierzigsten Jahre."

So begannen im Frühjahr 1448 die Bauarbeiten zur Stadtmauer. Das erste Gebäude in der Stadtmauer war das Torhaus im Osten der Stadt, erkennbar im Osthöfer Tor, welches den Burgmannen aus der vor dem Tor gelegenen Wasserburg den Zugang zur und aus der Stadt gewährte. Somit war die Auflage des Herzogs von Sachsen erfüllt.

Der Bau der Mauer erfolgte sehr langsam und war erst nach 41 Jahren Bauzeit im Jahr 1459 vollendet. Die zum Bau benötigten Steine wurden den zerstörten Raubburgen im Norden der Stadt sowie aus den Steinbrüchen Richtung  Urleben entnommen. Die arbeitenden Maurer erhielten 3 Pfennige Tagelohn. Letzterer wurde hauptsächlich durch Strafgelder aufgebracht. Hatte sich ein Tennstedter Bürger eines leichten Vergehens schuldig gemacht, musste er ein Stück Stadtmauer bauen oder 30 bis 60 Fuhren Steine fahren lassen. Daher war die Mauer teilweise sehr schlecht gebaut. Manches Stück Mauer stürzte vor Vollendung des Ganzen wieder ein. An anderen Stellen war die Mauer so niedrig, dass hölzerne Brustwehren errichtet werden mussten, damit die dahinter stehenden Verteidiger gegen feindlichen Beschuss geschützt waren. Diese Bauweise brachte der Stadt den Namen "Flachsfeste" ein. In den darauffolgenden Kriegen wurde die Mauer gestürmt oder gebrandschatzt. Hochwasser und große Brände innerhalb der Stadt zerstörten die Mauer ebenfalls. Gleichzeitig führten viele Einquartierungen von Soldaten unterschiedlicher Nationen und Lieferungen an Kriegsmagazine sowie auferlegte Steuern dazu, dass die Bevölkerung Tennstedts verarmte und kein Geld für den Aufbau der Mauer vorhanden war.

Heute sind nur noch Reste der Mauer erhalten geblieben, so zum Beispiel am Osthöfer Tor, in der Promenade, ab der Kreuzung Langensalzaer Straße/Gothaer Straße sowie westlich der Stadt auf dem Weichberg. Eingebunden in diese Mauerreste findet man die großem Türme der Stadt - Ketzerturm und Fronveste sowie unser Wahrzeichen, das Osthöfer Tor. Der Pulverturm, der im Mittelalter auch Teil der Stadtmauer war, lässt ihren Verlauf nur noch erahnen.

Zum Erhalt dieses kulturellen Erbes fasste der Rat der Stadt den Beschluss, die  noch vorhandene Stadtmauer beginnend ab dem Jahr 2020 umfassend zu sanieren.

 

City ​​wall


Ÿ built from 1448 to 1459
Ÿ destroyed several times during the Thirty Years War
Ÿ Start of comprehensive renovation 2019


During the Saxon fratricidal wars, the citizens of our town as well as the surrounding villages had much to suffer from robbery and plunder. The governor Count Adolf von Gleichen and the knight Heinrich von Hausen turned to the Duke Wilhelm of Saxony with the request to build a city wall around Tennstedt. He responded to the request and issued inter alia the order "... for the same chapels put a gate to our castle ..." According to the chronicle the permission is dated "Saturday Sanct Bartholomew of the holy apostle day and after Christ our Lord's birth fourteen hundred and afterwards in the eight and fortieth years."
So, the construction of the city wall began in spring of 1448. The first building in the city wall was the gatehouse in the east of the city, recognizable in the Osthöfer gate, which granted the castle guards access to and from the city from the Wasserburg in front of the gate. The construction of the wall was very slow and was completed only after 41 years of construction in 1459. The stones needed for the construction were taken from the ruined castles in the north of the city and from the quarries in the direction of Urleben. The working masons received 3 pfennigs daily wage. The latter was mainly inflicted by fines. If a Tennstedt citizen had been guilty of a slight offense, he had to build a piece of city wall or let bring 30 to 60 cars full of stones. Therefore, the wall was partly very poorly built. Many pieces of the wall collapsed before completion of the whole. Elsewhere, the wall was so low that wooden breastworks had to be erected to protect the defenders behind them from enemy fire. This construction earned the city the nickname "flax fortress". In the ensuing wars, the wall was stormed or struck. Floods and large fires within the city also destroyed the wall. At the same time, many soldiers from different nations, deliveries to war magazines and imposed taxes meant that Tennstedt's population was impoverished and there was no money to build the wall.
Today, only remnants of the wall are preserved, such as at the Osthöfer gate, from the junction Langensalzaer Straße / Gothaer Straße and south of the city on the Weichberg. Embedded in this wall remains you will also find the big towers of the city - Ketzerturm and Fronveste as well as our landmark, Osthöfer gate. The Powder Tower, which was also part of the city wall in the Middle Ages, can only guess its course.
To preserve this cultural heritage, the city council of Bad Tennstedt decided to completely redevelop the existing city wall beginning in 2019.