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Geniale Erfinder

Deckblatt  "Frauenzimmer-Apothegcken" aus dem Jahr 1700

LUDWIG CHRISTOPH HELLWIG

Christoph Hellwig

 

Wußten Sie, dass die Zahnbürste in ihrer jetzigen Form aus Tennstedt kommt?

 

Nun - Zahnpflegemittel gab es zur damaligen Zeit sehr viele. Der chinesische Adel benutzte bereits um 1500 Zahnpinsel, die aus Schweineborsten bestanden und mit einem Stiel aus Bambus oder Knochen versehen war. Die Araber stellten Zahnpflegevorrichtungen aus dem Arak-Baum und die Inder aus dem Neem-Baum her.

In Europa benutzte man Federkiele, Läppchen oder kaute Sägespäne. Nicht gerade vorteilhaft.

Das änderte sich, als im Jahr 1696 der Arzt Ludwig Christoph Hellwig nach Tennstedt kam. Er wurde vom Rat der Stadt als Stadtphysikus angestellt und war zuständig für die Verbesserung der Hygiene der damaligen Bevölkerung. In seiner Tätigkeit schaute er den Menschen buchstäblich "auf's Maul" und empfahl der Bevölkerung um das Jahr 1700 die Verwendung eine Zahnbürste in der Form, wie wir sie heute kennen. Seine Zahnpflegevorrichtung stellte Hellwig erstmals in der Zeitschrift "Curieuses und nützliches Frauenzimmer-apotheckgen" einem breiten Publikum vor. Darunter Krankenschwestern, Hebammen und Ärzte, aber auch den Damen der besseren Gesellschaft. Mit anderen Worten - er machte die Zahnbürste salonfähig. Hellwig baute einen Vertriebshandel für diese Bürste und selbstgefertigte Medizin auf, den er nach seiner Übersiedelung nach Erfurt ausbaute. 

Christoph Hellwig war außerdem literarisch sehr versiert. Aus seiner Feder stammt  neben anderen zahlreichen Schriften der "Auf Hundert Jahr gestellte Curiose Calender nehmlich von 1701 bis 1801", ab dem Jahr 1720 bekannt geworden unter dem Namen "Hundertjähriger Kalender".


LEONHARD SIGMUND LUDWIG BERGMANN

Sigmund Bergmann

 

Sigmund Bergmann wurde am 9. Juni 1851 in Tennstedt geboren und schuf von 1891 bis 1927 ein Industrieimperium in Berlin, die Bergmann-Electrizitäts-Werke AG. Diese Firma war der Vorgänger der größten Firma für Kraftwerkskomponenten der DDR, dem VEB Bergmann-Borsig. Eines der wohl bekanntesten Produkte dieser Firma ist der Elektro-Rasierer Bebo Sher. 

Das wäre alles nicht möglich gewesen, wenn Sigmund Bergmann unser Tennstedt nicht für zu klein befunden hätte. Denn er wanderte bereits mit 18 Jahren nach Amerika aus kehrte erst im Jahr 1889 als erfolgreicher Unternehmer nach Deutschland zurück. Zuvor landete er jedoch in New York. Hier schlug er sich mit Gelegenheitsjobs durch, bis er 1875 wegen seinem unermüdlichen Fleiß und Erfindungsgeist einem gewissen Thomas Alva Edison auffiel. Bergmann war an der Entwicklung der Glühbirne und des Phonografen beteiligt und erfand selbst die Metallfaden-Glühlampe. 1882 gründete er eine eigene Firma mit Edison und Edward H. Johnson , die S. Bergmann & Company hieß. Hier wurden Schraubsockel und Schalter für Glühbirnen hergestellt und die Produktion mit Installationsmaterial, Schaltern und Schreibmaschinen erweitert.

Original-Installationsmaterial aus dieser Zeit wurde im hiesigen Spital gefunden und erinnert an das Schaffen des gebürtigen Tennstedters.